Friedens-Region Ulm / Neu-Ulm
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Carl Walther GmbH
Die FAZ schreibt, dass die Taliban in Afghanistan 10.000 Pistolen vom Typ Walther P1, bekamen. Also Waffen von CARL WALTHER aus Ulm bzw. Dornstadt. Unsere Arbeitsplätze sind wichtig - klar. Aber jetzt töten die Taliban mit unseren Waffen westlich orientierte Menschen. Zitat: FAZ online vom 25.08.2021-05:21 | Machtübernahme der Taliban: Afghanische Sicherheitskräfte erhielten 10.000 Bundeswehr-Pistolen | Was nach der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban aus den Waffen geworden ist, ist dem Verteidigungsministerium in Berlin nicht bekannt. Die Bundeswehr hat die afghanischen Sicherheitskräfte während ihres 20-jährigen Einsatzes mit 10.000 Pistolen ausgerüstet ... Die Pistolen vom Typ Walther P1 seien bereits 2006 kostenlos zur Verfügung gestellt worden. Was daraus nach der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban geworden ist, ist dem Ministerium nicht bekannt. „Es liegen dem BmVg (Verteidigungsministerium) keine Erkenntnisse darüber vor, ob diese Güter in die Hände der Taliban gelangt sind“, erklärte eine Sprecherin.
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Auf der Website der AKTION AUFSCHREI finden Sie immer die neuesten Informationen über die Carl-Walther GmbH.
April 2020: Skandal um die Waffenfabrik Carl Walther GmbH: "Der Ulmer Waffenproduzent Carl Walther unterstützt den US-amerikanischen, rechtskonservativen Aktivisten Steven Crowder!"
Zitate aus der Schwäbische Zeitung online vom 13. April 2020:
In seinen Shows hetzt Crowder gegen Multikulti und Linke, nennt Adolf Hitler gelegentlich einen „sozialistischen Liberalen“ und legt eine Pistole aus Ulmer Produktion auf den Tisch. Die Walther-Eigentümer seien Anhänger Crowders, heißt es aus dem Ulmer Unternehmen, unterstützten ihn daher. Zuerst hatte das ZDF über das Sponsoring berichtet.
Wenn Steven Crowder vom Leder zieht, sitzt er in aller Regel vor einer Wand aus unverputzten Ziegeln, was in den USA als hip und cool gilt. Der Reklamespruch, den er dort aufgehängt hat, lässt an typisch amerikanische Kneipen denken, wo sie über der Theke in bunter Neonschrift für Biermarken à la Bud light werben. „Louder with Crowder“, leuchtet es rot und blau von der Wand. Laut zu sein, zu provozieren, das ist der Ansatz des Mannes, der sich selbst als Comedian bezeichnet. Es verbindet ihn mit rechtskonservativen Radiomoderatoren, eigentlich Kommentatoren mit endlosen Monologen, von denen es eine ganze Reihe in Amerika gibt, seit Rush Limbaugh Ende der achtziger Jahre den Anfang machte.
Limbaugh, der aus Palm Beach in Florida sendet, wurde erst im Februar vom Präsidenten Donald Trump mit der Freiheitsmedaille geehrt, dem höchsten zivilen Orden des Landes. Wie dem Veteranen geht es Crowder, einem der Jüngsten der Branche, nicht ums Informieren. Das Zeitgeschehen halbwegs objektiv unter die Lupe zu nehmen wäre in seinen Augen langweilig. Es geht darum, das rechte Amerika in seinen Ansichten, seinen Vorurteilen zu bestärken, in einem Ton, der nicht lehrer- oder predigerhaft klingen soll, sondern eher so, als säße man am Küchentisch beisammen und rede sich den Frust über die politisch Korrekten von der Seele. Crowder tut das so erfolgreich, dass er zeitweise auf 3,8 Millionen Abonnenten bei YouTube zählen konnte.
Das Second Amendment schützt dein Recht auf Selbstverteidigung, und damit basta. Steven Crowder, Rechtsaktivist
Dabei kommt es vor, dass auf seinem Studiotisch eine Pistole des Fabrikats Walther liegt. Bisweilen spielt er Werbemelodien ein, alte Melodien, die dazu auffordern, es doch mal mit einer Walther zu versuchen. Das Second Amendment, den zweiten Zusatzartikel zur Verfassung, der privaten Waffenbesitz garantiert, interpretiert er so, dass jegliche Waffenkontrollen einen unzumutbaren Eingriff des Staates darstellen, während die Anhänger strengerer Gesetze argumentieren, ein 1791, im Zeitalter der Musketen, formulierter Verfassungsartikel lasse sich unmöglich eins zu eins auf das Zeitalter von halbautomatischen Gewehren übertragen. „Das Second Amendment schützt dein Recht auf Selbstverteidigung, und damit basta“, sagt Crowder. „Und ja, das geht über Musketen hinaus bis hin zu Schnellfeuergewehren.“ Wer gesetzestreue Bürger entwaffne, handle im Sinne des Bösen. Er nehme den Amerikanern ihre gottgegebenen Rechte.
Und die Amerikaner kennen Walther-Produkte, in der verschwiegenen Waffenbranche ist Walther vergleichsweise bekannt: Denn in den meisten James-Bond-Filmen trägt der Agent 007 als Dienstwaffe eine Pistole aus Ulm. In Deutschland sind die Polizeien mehrerer Bundesländer mit Walther-Pistolen ausgestattet. Mit gut 200 Mitarbeitern erzielte das Unternehmen, das seit 1993 zur Arnsberger Umarex-Gruppe gehört, im Jahr 2019 59 Millionen Euro Umsatz.
Wir haben über die Walther-Tochtergesellschaft in den USA ein gutes Verhältnis zu Crowder. Bernhard Knöbel, Geschäftsführer
Dass Crowder auch T-Shirts mit dem Walther-Logo trägt, während er seine Parolen verbreitet, ist für den Geschäftsführer des Ulmer Waffenproduzenten, Bernhard Knöbel, nicht anstößig: „Wir haben über die Walther-Tochtergesellschaft in den USA ein gutes Verhältnis zu Crowder“, sagt Knöbel der „Schwäbischen Zeitung“. Seit 2013 gibt es mit Walther Arms eine US-Tochterfirma in Fort Smith/Arkansas. Die Walther-Eigentümer unterstützen nach Knöbels Aussagen Crowder und seine Ansichten. Die Kritik des ZDF, dessen Nachrichtenredaktion berichtet, dass Crowder „regelmäßig (...) aber die Grenze hin zu Rassismus, Sexismus und Menschenfeindlichkeit“ überschreite, teile man im Haus Walther nicht: „Das sehen wir diametral anders.“ In der derzeitigen Krise habe er aber anderes zu tun, als sich mit der ZDF-Berichterstattung zu beschäftigen, beendet Knöbel das Gespräch.
Crowder belässt es nicht bei „Rassismus, Sexismus und Menschenfeindlichkeit“: Dann wäre da noch das rhetorische Dauerfeuer gegen Politiker zu nennen, die sich als demokratische Sozialisten verstehen, allen voran Bernie Sanders, der 78-jährige Senator aus Vermont, und Alexandria Ocasio-Cortez, die 2018 gewählte New Yorkerin, die als jüngste Abgeordnete in die Annalen des US-Kongresses einging.
Sanders, dessen aus Polen nach New York ausgewanderter Vater in den Vernichtungslagern der Nazis einen Großteil seiner Familie verlor, verglich er sogar mit Adolf Hitler. Nicht, dass er beide auf eine Stufe stellen wolle, sagte er, aber aus Sanders‘ demokratischem Sozialismus werde irgendwann zwangsläufig ein nationalistischer. Was beide Spielarten von Anfang an verbinde, sei der Ansatz, staatliche Kontrolle auszuweiten. „Hitler was a liberal, big-government socialist“, behauptete Crowder, was man zunächst im Original wiedergeben muss, da die Begriffe der Erklärung bedürfen. „Liberal“ steht im amerikanischen Kontext mal für die Demokratische Partei, mal für deren progressiven Flügel, mal für die Linke im Allgemeinen. Anhänger von „big government“ ist aus Sicht der Rechten jeder, der auch nur darüber nachdenkt, die Staatsausgaben zu erhöhen – mit einer Ausnahme, dem Verteidigungsetat.
Geboren in Grosse Pointe, einer Kleinstadt am Rande Detroits, aufgewachsen in Kanada, begann Crowder seine Medienkarriere mit Beiträgen für Fox News, den Haussender der Konservativen, bevor er mithilfe von YouTube seinen eigenen Sender aufbaute. Der Kanal gehört zu Blaze TV, einem Netzwerk rechter Influencer und YouTuber, das von Glenn Beck gegründet wurde, einem ehemaligen Fox-News-Kommentator. Ihren ersten Knick bekam Crowders bis dato so steile Karriere, als sich ein linksliberaler Journalist wirkungsvoll gegen seine Verleumdungen wehrte. Carlos Maza, Sohn kubanischer Migranten, beschäftigt beim Nachrichtenportal Vox, schnitt zusammen, wie Crowder ihn im Laufe der Zeit betitelt hatte – als lispelnde Schwuchtel, schwulen Mexikaner, atheistische Elfe, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Daraufhin, im Juni vergangenen Jahres [also 2019, die Red.], entschied man sich bei YouTube, „Louder with Crowder“ nicht mehr als Werbeplattform zu nutzen. Quelle: Schwäbische Zeitung online vom 13.04.2020. Autoren: Ludger Möllers und Frank Herrmann
27. Juli 2006, SCHWÄBISCHE ZEITUNG, Ehemaliger Manager von Waffen-Walther muss Geldstrafe bezahlen
Die illegalen Waffenexporte des früheren Auslands-Vertriebsleiters des Ulmer Waffenherstellers Carl Walther hat das Amtsgericht Ulm jetzt mit zwei Strafbefehlen geahndet - mit Freiheitsstrafen von elf Monaten und einem Jahr auf Bewährung plus einer Geldbuße im fünfstelligen Bereich.
Der Export-Leiter hatte laut Staatsanwaltschaft Ulm illegal Walther-Pistolen nach Mittelamerika exportiert. Das Ermittlungsverfahren gegen zwei weitere Mitarbeiter wurde nach Zahlung von Geldbußen im vier- beziehungsweise fünfstelligen Bereich eingestellt.
Die Ermittlungen gegen drei Mitarbeiter der Firma Carl Walther GmbH wegen ungenehmigter Waffenexporte in mittelamerikanische Staaten sind damit abgeschlossen. Gegen den mittlerweile bei dem Unternehmen ausgeschiedenen früheren Leiter des Auslandsvertriebs der Firma wurden vom Amtsgericht Ulm auf Antrag der Staatsanwaltschaft in zwei Strafverfahren Strafbefehle wegen Verstößen gegen das Außenwirtschaftsgesetz erlassen, die zwischenzeitlich rechtskräftig geworden sind. Gegen zwei in in Arnsberg beschäftigte Mitarbeiter der Firma wurde das Verfahren nach Zahlung von Geldbußen eingestellt.
Ein Nachrichtenmagazin hatte Anfang 2005 berichtet, der in Ulm und Arnsberg ansässige Waffenhersteller habe über Waffenhändler in der Schweiz und in Tschechien Pistolen des Typs "P 99" nach Guatemala exportiert. Die für den Waffenexport ins Ausland erforderliche Genehmigung des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle habe nicht vorgelegen. Die Staatsanwaltschaft Ulm leitete daraufhin Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts von Vergehen des ungenehmigten Waffenexportes ein. Neben Geschäftsräumen der Firma Walther in Ulm und Arnsberg wurden auch die Privatwohnungen zweier Mitarbeiter durchsucht. Weitere Erkenntnisse lieferten die Schweizer und tschechischen Behörden.
So konnte laut Ulmer Staatsanwaltschaft bewiesen werden, dass der für den Auslandsvertrieb verantwortliche Manager der Firma Walther Wege suchte und fand, deutsche Exportbeschränkungen zu umgehen. Ihm sei dabei bewusst gewesen, dass das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle im Hinblick auf befürchtete Menschenrechtsverletzungen Exportgenehmigungen für Pistolen in mittelamerikanische Staaten abgelehnt hatte, so Ulms Leitender Oberstaatsanwalt Dr. Wolfgang Zieher.
Die Ermittlungen ergaben, dass zwischen November 2002 und Juli 2004 sieben Lieferungen mit insgesamt 1033 Pistolen der Typen "P 99" und "PPK" über die Schweiz nach Mittelamerika gelangten. Der deutschen Exportkontrolle gegenüber sei vorgespiegelt worden, die Waffen seien für die Schweiz bestimmt. Der Mann habe seinen amerikanischen Geschäftspartnern einen Schweizer Waffenhändler benannt, über den die Walther-Pistolen teilweise unter Vermittlung eines tschechischen Waffenhändlers nach Mittelamerika gelangten.
Die Vollstreckung der beiden gegen den früheren Walther-Manager verhängten Gesamtfreiheitsstrafen von elf Monaten und einem Jahr wurden zur Bewährung ausgesetzt. Ihm wurde auferlegt, eine Geldbuße im fünfstelligen Bereich zu bezahlen.
Der Ulmer Traditionsbetrieb Carl Walther soll mit Hilfe von Tarnfirmen illegal Waffen nach Guatemala geliefert haben. Quelle: Focus-Magazin 3/2005 "Tödliche Briefmarken"
Der Überfall in Guatemala-Stadt endet tödlich. Am Vormittag des 24. November 2004 versuchen fünf als Polizisten getarnte Pistoleros, einen festgenommenen Millionenbetrüger zu befreien. Die missglückte Attacke kostet einen Polizisten der Spezialeinheit gegen organisiertes Verbrechen das Leben.
Die schwer bewaffneten Angreifer entpuppen sich als Mitarbeiter der Sicherheitsfirma Grupo Golàn. Die Polizei beschlagnahmt bei ihnen Pistolen P 99 (Ausführung .40 S&W) des in Ulm ansässigen Waffenherstellers Carl Walther GmbH. Offiziell wurden die deutschen Polizeipistolen nie nach Guatemala geliefert. Wegen Menschenrechtsverletzungen in dem einstigen Bürgerkriegsland hatten die Behörden den Export verboten.
Des Rätsels Lösung glaubt Manuel Pinto zu kennen. Der geschasste Walther-Generalvertreter in Guatemala wirft der deutschen Firma illegalen Waffenhandel und Betrug vor. Im August 2004 hatte Pinto, der sich um 63000 Euro für eine ausgebliebene Lieferung geprellt sieht, in seiner Heimat Klage gegen die Waffenschmiede erhoben.
Mit Hilfe von Strohmännern in der Schweiz und in Tschechien soll die Firma Walther, so Pintos Vorwurf, ihre „gesamte Produktserie“ nach Guatemala geliefert haben. Darunter Waffen, deren „Versand in bestimmte Regionen der Welt nach deutschem Recht kategorisch verboten ist“. Sollten sich die Anschuldigungen bewahrheiten, hätte der Waffenhersteller das Außenwirtschaftsgesetz gebrochen, das den Export „sonstiger Rüstungsgüter“ regelt – ein Fall für den Staatsanwalt. Die Firma bestreitet die Vorwürfe. „Ausfuhrbestimmungen“, so Firmenanwalt Peter C. Weyand, „sind nicht umgangen worden.“
Die 26-seitige Klageschrift liest sich anders – wie ein Skript für Filmheld James Bond, der die Walther PPK berühmt machte. Der Plot bietet Waffenschieber mit Falschnamen, schießwütige Latinos und nichts ahnende deutsche Beamte.
So soll Walther-Manager Wolfram Kriegleder beispielsweise anlässlich einer Waffenmesse in Orlando/Florida im Februar 2003, Pinto zufolge, derartige illegale Geschäfte eingefädelt haben. Als Lieferant „sämtlicher Walther-Modelle“ habe dabei der Geschäftsmann Martin Bauer agiert, der sich „bei verschiedenen Gelegenheiten“ und im E-Mail-Verkehr als „Larry Stoner, Philatelist“ tarne. Der angebliche Briefmarkensammler Bauer ist Chef der Waffenhandelsfirma Helvetic Arms AG mit Sitz im schweizerischen Allschwil.Den Kaufpreis für die Walther-Lieferung will Pinto pflichtgemäß an die Banzai Ltd. überwiesen haben, eine Strohfirma mit Sitz in Prag.
Die bei Gericht vorgelegten Dokumente stützen den Verdacht, dass die Firma Walther an den illegalen Deals beteiligt war und für deren Abwicklung die Schweizer Strohfirma selbst ins Spiel brachte. Pinto könne nur die Pistole P 22"direkt aus Deutschland beziehen“, schreibt Walther-Manager Kriegleder bereits im April 2002 an den „lieben Manuel“. Die „anderen Waren bestelle bitte bei Martin (in der Schweiz – d. Red.). Wegen der schwierigen Lage ist das derzeit unsere einzige Möglichkeit“.
Die Waffenhändler werden gebremst – zumindest in Deutschland. Weil „in vielen kriegerischen Auseinandersetzungen und Bürgerkriegen die weitaus meisten Opfer durch den Einsatz von Kleinwaffen (wie Pistolen – d. Red.) und leichten Waffen“ sterben, setzt sich die Bundesregierung laut „Rüstungsexportbericht 2003“ für eine „effiziente Verhinderung der illegalen Verbreitung dieser Waffen ein“. Selbst die offizielle Ausfuhrgenehmigung dürfe „nur ausnahmsweise und aus besonderen Gründen erteilt werden“.
Während das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle den Export von Handfeuerwaffen nach Guatemala – wie schon seit Jahren – auch 2003 untersagt, rollen die Waffentransporte ungehindert nach Tschechien, in die Schweiz – und von dort nach Guatemala.
„Für das erfolgreiche Jahr 2002“ bedankt sich Walther-Vertriebschef Karl-Heinz Luther im April 2003 bei Manuel Pinto und hofft auf eine weitere „Steigerung der Verkaufszahlen“. Bereits am 8. Juli 2003 kann die tschechische Banzai Ltd. eine neue Lieferung nach Guatemala in Rechnung stellen. Die fünf Kisten enthalten unter anderem: 198 Walther P 99, 15 Walther P 99 Military .40 S&W sowie 20 Walther PPK/E.
Ende 2003 reist Vertriebschef Luther nach Guatemala, auch um den Verkaufsschlager P 99 vorzustellen. Die Schau findet beim neuen Walther-Generalvertreter Grupo Golàn statt – jener Sicherheitsfirma, die nun wegen eines Polizistenmords Schlagzeilen macht.
WALTHER: Die Anfänge des Waffenherstellers Carl Walther reichen zurück bis ins Jahr 1886. Legendäre Erfindungen wie die Pistole P 38, die im Zweiten Weltkrieg zur Wehrmachtsausrüstung gehörte, machten das Unternehmen berühmt. Weltweiten Absatz fanden bisher rund eine Million Pistolen der Marke Walther, die Hälfte davon bei Polizei und Militär. Steigenden Umsatz auf 26 Millionen Euro (2003) vermeldet die Firma (180 Mitarbeiter), die seit 1993 zur deutschen Umarex-Gruppe gehört.
Anfrage im Bundestag 2005: Carl Walther liefert Pistolen in das Bürgerkriegsland Mexiko
Carl Walther-Waffenfabrik, Quelle: Website der Stadt Zella-Mehlis
Carl Walther war Büchsenmachermeister und gründete 1886 auf dem Zellaer Katzenbuckel [Wohnviertel in 98544 Zella-Mehlis in Thüringen] eine kleine Waffenwerkstatt. Aus diesen kleinen Anfängen heraus entwickelte sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein weltbekanntes Unternehmen der Waffenherstellung ... So konstruierte er im Jahr 1908 gemeinsam mit seinem ältesten Sohn Fritz eine erste Taschenpistole ... Den Modellen 1 bis 9 folgten später die mit der bekannten "Walther-Schleife" versehenen, weltbekannten Pistolen mit den Bezeichnungen PP, PPK und P 38.
Neben Faustfeuerfeuerwaffen wurden in diesem Unternehmen aber nach wie vor auch Langwaffen für den Sport, für die Jagd und für das Militär gefertigt. Überdies produzierte die Carl Walther-Waffenfabrik Büromaschinen (nach dem Sprossenrad-Prinzip arbeitende mechanische Rechenmaschinen) sowie Fahrradteile und verschiedene Werkzeuge. Das schwärzeste Kapitel des Unternehmens stellt unbestritten die Häftlingsfertigung im KZ Neuengamme bei Hamburg sowie die Zella-Mehliser Produktion durch Hunderte von Zwangsarbeitern während des II. Weltkrieges dar.