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Großer Erfolg! Ulmer Ostermarsch am Karsamstag, 8. April 2023. Es kamen etwa 400 Menschen, und damit doppelt so viel wie erwartet!

Frieden schaffen ohne Waffen – auch in der Ukraine! Gegen Aufrüstung. Gegen Waffenlieferungen. Für Verhandlungen. Für nicht-militärische Methoden der Konfliktlösung. Für Völkerverständigung und für ein „gemeinsames Haus Europa“. Gegen Nationalismus und Rassismus! 

 

Sofortiger Stopp von Putins/Russlands Angriffskrieg und Abzug aller Invasionstruppen aus der Ukraine!


ABLAUF: 12.00 Uhr Platz neben dem Weststadthaus: Begrüßung + MusikErwünscht sind Friedens-Fahnen! Nicht erwünscht sind Nationalfahnen und -flaggen, im Verlaufe der ganzen Veranstaltung.
12.30 Uhr Friedens-Demonstration über Sedanstraße, Elisabethenstraße, Wagnerstraße, Ehinger Tor und Neue Straße zum Hans-und-Sophie-Scholl-Platz.
13.15 Uhr: Kundgebung auf dem Hans-und-Sophie-Scholl-Platz
REDNER/IN: Andreas Zumach und Jacqueline (Jackie) Andres, MODERATION: Lothar Heusohn


Unterstützer-Organisationen: Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner*innen Ulm/Neu-Ulm (DFG-VK), Deutsche Kommunistische Partei Ulm (DKP), DIE LINKE Ulm/Alb Donau, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Alb-Donau/Ulm (GEW), Gruppe Friedensbewegt Ulm, NaturFreunde Ulm e.V., Ökumenische Initiative zur Abschaffung bzw. Reform der Militärseelsorge, Ulmer Ärzteinitiative / IPPNW, Verein Freundschaft, Kultur und Jugend e.V.  - DIDF Geislingen, Verein Freundschaft, Kultur und Jugend e.V. DIDF Ulm, Verein für Friedensarbeit Ulm e.V., Verein Ulmer Weltladen e. V., Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Kreisverband Ulm (VVN-BdA)


MUSIK: Bei der Kundgebung auf dem Hans-und-Sophie-Scholl-Platz spielt die „Combo FlaWi“ (Das sind Flavie Hooplavie und Markus Wirth mit Percussionist). Außerdem spielt dort Hermann Schleicher-Rövenstrunck Friedenslieder auf der Gitarre.


PEACE-ZEICHEN: Auf dem Hans-und-Sophie-Scholl-Platz wird wahrscheinlich ein großes Peace-Zeichen gestaltet. FRIEDENS-MAHN-WAND ODER PYRAMIDE: Etwa 30 Umzugskartons, auf denen Friedenssymbole und Friedenssprüche zu sehen sind, werden zu einer Wand oder Pyramide aufeinander- und nebeneinandergestellt.


Ostermarsch-Kasse. Spenden bitte auf das Konto der NATURFREUNDE ULM, IBAN: DE91 6305 0000 0000 0798 11, BIC: SOLADES1ULM, wichtiges Kennwort: OSTERMARSCH
Infostände der Organisationen am Rand des Ulmer Ostermarsches: diesmal bitte nicht.

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PRESSEAUSWERTUNG

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ULMER OSTERMARSCH 2022

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Ulm: Ostermarsch am Karsamstag, 16. April 2022
 

  • 12 Uhr Wilhelmsburg- Kaserne, NATO- Hauptquartier JSEC. Begrüßung, kurze Rede und Musik. 

  • Bunter Demonstrationszug die Stuttgarter Straße hinunter. 

  • Zwischenstopp am alten Nazi-Denkmal Karlstraße / Stuttgarter Straße. Kurze Rede und Musik.

  • Ab 13.30 Uhr Kundgebung auf dem Hans-und-Sophie-Scholl-Platz. Redner: Richard Bösch (Pax Christi BaWü) und Pablo Flock (Informationsstelle Militarisierung Tübingen)

  • Musiker*innen: Hermann Schleicher-Rövenstrunck, Tommy Reichle, Diana Jung und Chris Stemmer

Für ein Europa der Abrüstung! Für ein Europa der Verständigung! Für eine Kultur des Friedens!

Der militärische Angriff auf die Ukraine hat uns alle schockiert. Gewalt kann keine Probleme lösen, sondern schafft nur unsägliches menschliches Leid. Das Wissen, dass diplomatische Verhandlungen diesen Krieg nicht verhindern konnten, darf uns aber nicht sprachlos machen. Unser Ziel bleibt die gewaltfreie Lösung von Konflikten und die Verhinderung von Waffengewalt. Alle Seiten müssen jetzt mit Hochdruck weiter an diplomatischen Lösungen arbeiten.

Wir fordern die russische Regierung auf, die Kämpfe sofort zu beenden, einem sofortigen Waffenstillstand zuzustimmen, um jede weitere Eskalation der Situation zu verhindern und die territoriale Integrität der Ukraine wiederherzustellen.
Solange dies noch nicht geschehen ist, halten wir weitreichende wirtschaftliche Sanktionen für gerechtfertigt. Wo diese zu Problemen auch im Inland führen, müssen jedoch Maßnahmen zur Abfederung von sozialen Härten zum Tragen kommen.
Die rasche und unbürokratische Aufnahme der Flüchtlinge aus der Ukraine begrüßen wir ausdrücklich. Dies darf jedoch nicht zu Lasten von Flüchtlingen aus anderen Regionen gehen.

Die Bundesregierung hat umsichtig auf den russischen Angriffskrieg reagiert. Insbesondere die Ankündigung, sich nicht direkt an den Kämpfen in der Ukraine zu beteiligen, begrüßen wir ausdrücklich. Weiterhin kritisch sehen wir die dauerhafte Aufstockung des Rüstungshaushalts zur Erfüllung des Zwei-Prozent-Ziels der NATO und die Waffenlieferungen in die Ukraine.

Wir streiten gemeinsam für ein Europa der Abrüstung, der Entspannung und der Verständigung. Wir brauchen dringend eine europäische Friedensordnung, in der Grenzen nicht gewaltsam verschoben werden und die Sicherheit von allen geachtet wird. 
Die Weltgemeinschaft steht vor gewaltigen Aufgaben: Gemeinsam müssen wir die Klimakrise, das Artensterben und die Corona-Pandemie bewältigen und für weniger soziale Ungleichheit kämpfen. Eine weitere Militarisierung in Ulm und der Welt hilft uns dabei nicht.

Organisationen, die zum Ulmer Ostermarsch aufrufen: Bund der Deutschen Katholischen Jugend, BDKJ | Deutscher Gewerkschaftsbund, DGB Südostwürttemberg | Bundesverband der Migratinnen in Deutschland e.V. | Deutsche Friedensgesellschaft, DFG-VK | Bündnis 90/Die Grünen, KV Neu-Ulm | Deutsche Kommunistische Partei, DKP, mit SDAJ | Die Linke KV Ulm/Alb-Donau | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, GEW Alb-Donau/Ulm | Gruppe Friedensbewegt Ulm | Menschlichkeit Ulm e.V. | NaturFreunde Ulm und Bezirk Süd-Alb | Politischer Stammtisch 13 | terres des hommes AG Ulm Neu-Ulm | Ulmer Ärzteinitiative/IPPNW | Ulmer Netz für eine andere Welt e.V. | Verein Freundschaft, Kultur und Jugend, mit DIDF-Jugend | Verein für Friedensarbeit Ulm | Verein Ulmer Weltladen e.V. | Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes, VVN-BdA Ulm

Konto für die Ostermarsch-Unterstützung: Naturfreunde Ulm, IBAN: DE91 6305 0000 0000 0798 11. Bank: Sparkasse Ulm. Stichwort: Ostermarsch. Nur bei Überweisungen aus dem Ausland benötigt man zusätzlich die folgende BIC: SOLADES1ULM. 

 

Die Koordinationsgruppe Frieden Ulm hat beschlossen, dass diesmal keine Infostände und Büchertische am Rand der Ostermarschkundgebung erlaubt sind.

ULMER OSTERMARSCH 2021

Ulmer Ostermarsch, 3. April 2021.

12 Uhr Wilhelmsburg-Kaserne; dann Demozug; dann 13.30 Uhr Hans-und-Sophie-Schollplatz.
Spenden für den Ulmer Ostermarsch bitte an: Konto-Inhaber: "Freundschaft, Kultur und Jugend e.V." Bank: Sparkasse Ulm. IBAN: DE 27 6305 0000 0000 884996. BIC:  SOLADES 1 Ulm. Verwendungszweck: Spende Ostermarsch
 

 

Motto: GEMEINSAM FÜR FRIEDEN UND ABRÜSTUNG! NIE WIEDER KRIEG! GEGEN RASSISMUS UND AUSGRENZUNG!


12 Uhr Kurzer Auftakt am Haupttor der Wilhelmsburgkaserne, Stuttgarter Straße 199. Anschließend Friedens-Demonstration zur Stadtmitte.


13.30 Uhr: Kundgebung auf dem Hans-und-Sophie-Scholl-Platz. Redner*innen: Snježana Lukšić (aktiv in der Gruppe „Friedensbewegt Ulm“), Ceyda Tutan (Vorsitzende des Bundesverbandes der Migrantinnen in Deutschland e.V.) und Andreas Linsmeier (Vorsitzender der NaturFreunde Württemberg). Musik: Helga Kölle-Köhler (Gitarre und Gesang).
 

Seit über 60 Jahren gibt es in Deutschland den Ostermarsch – eine Protestform gegen atomare Aufrüstung und Krieg, für Frieden und ein gewaltfreies Miteinander zwischen Menschen und Nationen.
 

Im Jahr 2021 wollen wir verstärkt gegen militärische Aufrüstung protestieren und für Frieden und Völkerverständigung werben. Die Bundesregierung plant Rüstungsausgaben von ca. 70 Mrd. Euro pro Jahr. Wir fordern, dass dieses Geld nicht in Rüstung, sondern in das Gesundheitssystem, das Bildungssystem, den Klimaschutz und in eine sinnvolle Pandemiebekämpfung investiert wird.
 

Wir fordern:
• keine Feindbilder zu pflegen, sondern auf Vernunft, Deeskalation und Abrüstungsverträge zu setzen
• sofortige atomare Abrüstung – in Büchel und weltweit
• Deutschland soll endlich den UN-Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnen
• Schluss mit den Kriegen im Nahen Osten und weltweit
• nicht Geflüchtete, sondern Krieg als Fluchtursache bekämpfen
• die Stärkung der Vereinten Nationen und die Achtung des Völkerrechts

 

Abrüstung beginnt vor Ort: In Ulm ist das NATO-Hauptquartier JSEC, dort werden Militäreinsätze geplant. Dies muss aufhören. Die Rommelkaserne sollte in ein Wohngebiet umgewandelt werden, um der Wohnungsnot in Ulm ein Ende zu setzen. Ulmer Rüstungsfirmen sollen auf zivile Produktion umgestellt werden. Wir fordern militärfreie öffentliche Räume, einen Werbestopp für die Bundeswehr an Schulen und Universitäten. Wir verlangen zivile Forschung. Die Militärdenkmäler müssen historisch neu bewertet werden. Ulm muss Militärkonzerte hinterfragen.
 

Frieden beginnt mit Abrüstung, fairen Handelsbeziehungen, Umweltschutz und sozialer Gerechtigkeit – frei von Rassismus und Ausgrenzung.
 

Organisationen, die zum Ulmer Ostermarsch aufrufen: Alevitisches Kulturzentrum Ulm und Umgebung e.V. | Bund der Deutschen Katholischen Jugend, BDKJ | Bundesverband der Migrantinnen in Deutschland e.V. | Bündnis 90 / Die Grünen Ulm und KV Neu-Ulm | Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner*innen Ulm / Neu-Ulm | Deutsche Kommunistische Partei, DKP | Die Linke Kreisverband Ulm / Alb-Donau | Festival Contre Le Racisme Ulm | Freidenkerinnen und Freidenker Ulm / Neu-Ulm e.V. | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, GEW Kreisverband Alb-Donau / Ulm | Gruppe Friedensbewegt Ulm | NaturFreunde Ulm und Bezirk Süd-Alb | Politischer Stammtisch 13 | Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend, SDAJ, Ulm | terres des hommes | Ulmer Ärzteinitiative / IPPNW | Ulmer Netz für eine andere Welt e. V. | Verein Freundschaft, Kultur und Jugend, mit DIDF-Jugend | Verein für Friedensarbeit Ulm | Verein Ulmer Weltladen e. V. | Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes, VVN-BdA Ulm
NEU: Wir errichten eine „Friedenspyramide“ aus 60 Karton. Gesamtbreite 7 Meter. Gesamthöhe 3,30 Meter. Auf jedem Karton steht vorne und hinten eine Friedens-Forderung oder ein Friedens-Symbol.

Auf dieser Website finden Sie unser Einladungs-Flugblatt (Aufruf-Flyer) in arabischer, englischer und deutscher Sprache.

Ulm Ostermarsch Plakat 2021
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ULMER OSTERMARSCH 2020

Der OSTERMARSCH 2020 findet nicht auf der Straße sondern im Internet statt: "Virtuelle Ostermarsch" am Karsamstag, 11. April, ab 19 Uhr auf Youtube! Bitte alle mitmachen! Außerdem soll jeder Mensch, der etwas für Frieden und Abrüstung tun möchte, bunte Friedensfahnen vors Fenster oder über den Balkon hängen! Von 9. bis 13. April 2020! Die Friedensbewegung fordert zusammen mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres, angesichts COVID-19-Pandemie, sofortige Waffenstillstände in allen Teilen der Welt: "Beendet die Seuche namens Krieg und bekämpft die Krankheit, die unsere Welt verwüstet", schrieb Guterres in einem Brief.

 

FÜR FRIEDEN UND ABRÜSTUNG! Die Bundesregierung plant eine Erhöhung der Rüstungsausgaben auf 70 Mrd. Euro. Dieses Geld fehlt in der Bildung, in der Pflege und bei öffentlichen Verkehrsmitteln. Anstatt Feindbilder zu pflegen, sollte auf Vernunft, Deeskalation und Abrüstungsverträge gesetzt werden! Für sofortige atomare Abrüstung – in Büchel und weltweit! Deutschland soll endlich den UN-Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnen! Schluss mit den Kriegen im Nahen Osten! Wir fordern Friedensgespräche und eine Besinnung auf das Völkerrecht! Das Ulmer NATO-Hauptquartier JSEC übt beim Großmanöver DEFENDER 2020 an der NATO-Ostflanke seine zukünftigen – auch globalen – Aufgaben. Wir fordern die Bundesregierung auf, nicht auf Abschreckung und Militär zu setzen, sondern auf Abrüstung und Völkerverständigung.

ABRÜSTUNG BEGINNT HIER! In der Region Ulm gibt es zahlreiche Rüstungsfirmen: Hensoldt, Airbus, Thales, MBDA, Carl Walther, Telefunken Racoms, AIM, Adlon, Spherea und andere. Wir sind mitverantwortlich für die Rüstungsgüter, die bei uns hergestellt werden.

Wir sind gegen Bundeswehr-Werbung in Schulen, auf Bildungsmessen, an Plakatwänden und in Kirchen (Militär-Kirchenkonzerte).

MILITÄR UND KRIEGE SIND MENSCHEN- UND KLIMAKILLER! Menschen fliehen vor Dürre. Überschwemmungen oder weil ihnen die Lebensgrundlagen entzogen werden (Ressourcenraub, Landgrabbing, europäische Handelspolitik). Menschen fliehen vor dem Einsatz von Waffen, die auch in Deutschland hergestellt werden, und weil Großmächte ihre geostrategischen Interessen durchsetzen wollen.

WIR WEHREN UNS GEGEN FREMDENFEINDLICHKEIT UND RASSISMUS!

Folgende Organisationen unterstützen den Ulmer Ostermarsch 2020: Amnesty International - Gruppe Ulm | Bund der Deutschen Kath. Jugend, Ehingen-Ulm | Demokratisch-kurdisches Gesellschaftszentrum, DKTM | Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner*innen, DFG-VK | Deutsche Kommunistische Partei mit SDAJ | Die Grünen Ulm, Neu-Ulm, Alb-Donau | DIE LINKE Ulm, Alb-Donau | Föderation der ArbeiterInnen aus der Türkei, ATIF | Föderation der ArbeitsimmigrantInnen in Deutschland, AGIF | Föderation der demokratischen Rechte in Deutschland, ADHF | Förderverein für das Behandlungszentrum für Folteropfer, Ulm | Freidenker Ulm, Neu-Ulm | Gruppe Friedensbewegt Ulm | Internationalistisches Bündnis Gruppe Ulm | Lateinamerika-Komitee e.V. Ulm |  NaturFreunde, Gruppe Ulm / Bezirk Süd-Alb | Offene Kirche Ulm, Blaubeuren | Partei der sozialistischen Wiedergründung, SYKP | Politischer Stammtisch 13 Ulm, Neu-Ulm | Radio free FM | Ulmer Ärzteinitiative, IPPNW | Umweltgewerkschaft Ulm | Verein Freundschaft, Kultur und Jugend e.V., DIDF | Verein für Friedensarbeit | Verein Ulmer Weltladen e.V. | VVN-BdA Kreisvereinigung Ulm |

ULMER OSTERMARSCH 2019

Ulmer Ostermarsch am Do., 18.04.2019, Start 16.30 Uhr Wilhelmsburgkaserne, Kundgebung 18 Uhr H.u.S.-Scholl-Platz

ULMER OSTERMARSCH 18.04.2019
 

Start um 16.30 Uhr an der Wilhelmsburgkaserne, Stuttgarter Straße 199. Rednerin: Bianca Brendel (Amnesty International, Ulm). Musik: Sergio Vesely. Moderation: Rainer Schmid. Anschließend Friedens-demonstration von der Wilhelmsburgkaserne zum Hans-und-Sophie-Scholl-Platz. Dann Kundgebung um 18 Uhr auf dem Hans-und-Sophie-Scholl-Platz. RednerInnen: Bärbel Mauch (DGB-Region Südwürttemberg), Tobias Pflüger (MdB, IMI, Tübingen), Ceyda Tutan (Bundesverband der Migrantinnen in Deutschland). Musik: Feschtagsmusik. Moderation: Lothar Heusohn. Es ist geplant, aus Blumen ein großes Peace-Zeichen auf den Platz zu legen.

FÜR FRIEDEN, VERSTÄNDIGUNG UND EINE NEUE ENTSPANNUNGSPOLITIK. Die Bundesregierung plant eine Erhöhung der Rüstungsausgaben von 43 Mrd (2019) auf rund 70 Mrd Euro. Dieses Geld muss in bessere Pflege, Bildung und Soziales investiert werden. Wir wollen, dass die Spirale der Aufrüstung unter anderem zwischen der Nato und Russland ersetzt wird durch eine Politik der Verständigung.
ABRÜSTUNG BEGINNT HIER! In der Region Ulm gibt es Bundeswehrkasernen und zwei Kommandostellen, die Nato-Einsätze planen. Jugendoffiziere an Schulen, Militärdenkmäler und Militärkonzerte verharmlosen militärische Gewalt.
FRIEDEN BEGINNT BEI FAIREM HANDEL, UMWELTSCHUTZ UND SOZIALER GERECHTIGKEIT. Menschen, deren Leben oder Menschenrechte bedroht sind, sollen bei uns Schutz bekommen! Viele Menschen fliehen vor Dürre, Überschwemmungen oder weil Ihnen die Lebensgrundlagen entzogen werden (Ressourcenraub, Landgrabbing, europäische Handelspolitik). Viele Menschen fliehen vor dem Einsatz von Waffen, die in Deutschland hergestellt werden, und weil Großmächte ihre geostrategischen Interessen durchsetzen wollen.
WIR WEHREN UNS GEGEN FREMDENFEINDLICHKEIT UND RASSISMUS!
Folgende Organisationen unterstützen den Ulmer Ostermarsch 2019: Bund der Deutschen Kath. Jugend, Ehingen-Ulm | Deutsche Friedensgesellschaft, DFG-VK | Deutsche Kommunistische Partei, Gruppe Ulm | Deutscher Gewerkschaftsbund, DGB-Kreisverband Ulm/Alb-Donau | Die Grünen Ulm, Neu-Ulm, Alb-Donau | DIE LINKE Ulm, Alb-Donau | Flüchtlingsrat Ulm, Alb-Donau-Kreis | Föderation der ArbeiterInnen aus der Türkei, ATIF | Föderation der ArbeitsimmigrantInnen in Deutschland, AGIF | Föderation der demokratischen Rechte in Deutschland, ADHF | ArbeiterInnen, Jugend und Kultur e.V. Ulm / Neu-Ulm, AJK | Förderverein für das Behandlungszentrum für Folteropfer, Ulm | Freidenker Ulm, Neu-Ulm | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Ulm | Gruppe Friedensbewegt Ulm | Internationalistisches Bündnis Gruppe Ulm | Lateinamerika-Komitee Ulm e.V. | Menschlichkeit Ulm e.V. | NaturFreunde, Gruppe Ulm / Bezirk Süd-Alb | Partei der sozialistischen Wiedergründung, SYKP | Politischer Stammtisch 13 Ulm, Neu-Ulm | Radio FreeFM | Sozialdemokratische Partei Deutschlands, SPD Ulm | terre des hommes Ulm, Neu-Ulm | Tohum Kulturverein, Ulm | Ulmer Ärzteinitiative, IPPNW | Umweltgewerkschaft Ulm | Verein Freundschaft, Kultur und Jugend e.V., DIDF | Verein für Friedensarbeit | Verein Ulmer Weltladen e.V. | VVN-BdA Kreisvereinigung Ulm

BÄRBEL MAUCH - DGB - Rede auf dem Ulmer Ostermarsch am 18.04.2019


Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Bündnispartnerinnen und Bündnispartner,

in vielen Teilen der Erde herrscht extreme Armut, weltweit verhungern täglich 25.000 Menschen, darunter viele Kinder. Aber die Welt rüstet weiter auf und stellt neue Rekordzahlen an Militärausgaben auf. Einflussreiche Staaten horten Waffen, blutige Kriege wie im Jemen, in Syrien, im Irak oder in Afghanistan toben weiter und die Aussichten auf Frieden und Demokratisierung in den Konfliktländern sind gering. Kriege und Terror verursachen unbeschreibliches Leid in der Zivilbevölkerung und führen zu immer größeren Fluchtbewegungen. Weltweit sind fast 70 Millionen Menschen auf der Flucht – Hauptursache sind Kriege, Bürgerkriege und militärische Eingriffe von außen.
Deutschland ist an diesen Kriegen beteiligt und Mitverursacher von Fluchtbewegungen.
Der deutsche Verteidigungshaushalt wächst und wächst. 2019 werden die Ausgaben einen Spitzenwert von 43 Milliarden Euro erreichen. Im Jahr 2000 waren es „nur“ 24 Milliarden. Nach den Plänen der Bundesregierung wird es weitere Steigerungen geben, bis 2024 sollen 1,5% des Bruttoinlandsprodukts für die Bundeswehr ausgegeben werden. Das wären dann 60 Milliarden Euro.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, mir und uns allen fallen mit Sicherheit auf Anhieb etliche Möglichkeiten ein, dieses Geld sinnvoller auszugeben – für ein gerechtes Bildungssystem, für bezahlbare Wohnungen, für Gesundheit und Soziales, für eine faire Handelspolitik und eine gerechte Entwicklungspolitik, nicht zuletzt auch für ein gutes Klima – in der Luft und in der Gesellschaft.
Kolleginnen und Kollegen, der globale Waffenhandel eilt von einer Rekordmarke zur nächsten. Fünf Staaten sind für drei Viertel aller Waffenexporte weltweit verantwortlich: die USA, Russland, Frankreich, Deutschland und China. Deutschland rangiert auf Platz 4 und hat einen Anteil von gut 6 Prozent an allen Waffenexporten. Das klingt nach einem kleinen Teil, aber Tatsache ist, dass Deutschland seit 2014 einen Zuwachs von 13 Prozent verzeichnet. Vor allem in den Nahen Osten und nach Nordafrika wurde mehr Kriegsgerät geliefert.
Begrüßenswert war, dass Deutschland Ende 2018 Waffenexporte nach Saudi-Arabien gestoppt hat. Die Aufhebung des Lieferverbots wurde an Fortschritte im Friedensprozess für den Jemen geknüpft. Doch die Freude über den Exportstopp währte nicht lange, wurde er doch bereits gelockert und erste Lieferungen sind schon genehmigt. Dabei handelt es sich einmal um Technologie für Satteltiefladerfertigung, hergestellt in Ulm für ein Gemeinschaftsprojekt mit europäischen Partnerländern, zur Lieferung und zum Endverbleib in Saudi-Arabien. Und es gibt weitere Exportgenehmigungen, nämlich für die Vereinigten Arabischen Emirate, die genau wie Saudi-Arabien am Jemenkrieg beteiligt sind. So sind wir mal wieder mehr oder weniger indirekt durch unsere Waffenexporte in viele Konflikte involviert, ja, sorgen mit diesen Waffen dafür, dass die Kriege weiter geführt werden – und beklagen uns dann, dass die leidenden Menschen fliehen und sich auf den Weg nach Europa machen, in der Hoffnung, Frieden und Sicherheit zu finden.

Liebe Leute, mit Blick auf die Europawahlen bedeutet das: wir fordern auf europäischer Ebene eine gemeinsame restriktive Exportpolitik für die Rüstungsbranche. Es kann doch nicht sein, dass Deutschland einen Lieferstopp beschließt und andere Nationen wie z. B. Frankreich Druck ausüben und so Waffenzulieferungen für Gemeinschaftsprojekte erzwingen. Das führt alle Willensbekundungen und guten Vorsätze ad absurdum. Das ist Wasser auf den Mühlen derer, die wie der CSU-Verteidigungsexperte Christian Schmidt eine militärische Zusammenarbeit auf europäischer Ebene befürworten und Deutschlands Machtstellung auch bei der Vermarktung von Rüstungsgütern gewahrt sehen wollen. Ich sage dazu folgendes: wenn es darum geht, dass Deutschland international mehr Verantwortung übernehmen soll, dann nicht zur Verfolgung geopolitischer Interessen unter dem Deckmäntelchen humanitärer Hilfe, sondern als friedensstiftender Akteur, der den von Krieg und Gewalt bedrohten Menschen beisteht. Das schließt natürlich eine solidarische Flüchtlingspolitik ein.

Zurück zur Bundeswehr: es wird viel über deren marode Ausrüstung und Mangelwirtschaft geredet. Um dieser Situation Herr zu werden, gibt es die erwähnten Ausgabensteigerungen. Doch was ist mit den rechtsradikalen Umtrieben in der Truppe? Ein umfassendes rechtes Netzwerk treibt seine Spielchen, legt Waffenlager an und pflegt seine rassistischen Überzeugungen. Auch das sind strukturelle Probleme und auch diese müssen angegangen werden. Rechte Netzwerke in der Bundeswehr müssen konsequent aufgedeckt werden. Rote Karte für Rassismus und Nationalismus!

Kolleginnen und Kollegen, der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften stehen für eine aktive Friedenspolitik. Wir stehen für die Konversion von Rüstungsunternehmen und militärischen Liegenschaften. Aber wir Gewerkschaften sagen auch: Konversionsprojekte müssen gemeinsam mit den Beschäftigten und ihren Interessenvertretungen entwickelt werden. Dafür gibt es die Sozialpartnerschaft, dafür gibt es die betriebliche Mitbestimmung. Deutschland braucht mehr zivile Strategien zur Friedenssicherung, die an den Ursachen von Kriegen und Konflikten ansetzen. Hierzu gehören vor allem ein fairer Welthandel, eine gerechtere Verteilung des weltweiten Reichtums sowie soziale und ökologische Entwicklungs- und Klimaschutzprojekte.
Deshalb sagen wir: Abrüsten statt aufrüsten!

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Engagierte in welchem gesellschaftspolitischen Bereich auch immer, eigentlich wäre mein Redebeitrag hier zu Ende. Aber nach der Verabschiedung des sogenannten Geordnete-Rückkehr-Gesetzes durch die Bundesregierung muss ich mein Entsetzen über diese menschenverachtende und unwürdige Behandlung von Schutzsuchenden zum Ausdruck bringen. Das vom Gesetzgeber ausgehende Signal an die Bevölkerung erinnert an die Losung „Das Boot ist voll“. Diese Losung hat in den 90er Jahren zu massiven Anfeindungen gegen Asylsuchende geführt und nicht zuletzt die Morde in Rostock-Lichtenhagen, Solingen und Mölln befördert. Was treibt einen deutschen Innenminister an, Menschen einzusperren, die sich keiner Straftat schuldig gemacht haben, außer dass sie womöglich keine Papiere vorweisen können. Was geht in Herrn Seehofer vor, wenn er sogar Familien mit Kindern in Haftanstalten unterbringen will, weil die Abschiebeeinrichtungen voll sind? Statt sich endlich um die Integration der zu uns Geflohenen zu kümmern, werden sie kriminalisiert, in Angst und Schrecken versetzt und durch Leistungskürzungen in arbeitsausbeuterische Verhältnisse und in die Kriminalität getrieben. Das ist unwürdig! Am Rande und zum Schluss angemerkt: es gibt eine Verbändeanhörung auch zu diesem Gesetzentwurf. Das Zeitfenster beträgt 2,5 Tage. So viel zum Interesse des Innenministeriums an den Einschätzungen der Zivilgesellschaft. 

Ich danke euch fürs Zuhören.

Ceyda Tutan, Vorsitzende des Bundesverbandes der Migrantinnen in Deutschland e.V. - Rede auf dem Ulmer Ostermarsch am 18.04.2019


Liebe Freudinnen und Freunde,
im Namen des BV der Migrantinnen freue ich mich euch hier zu sehen!
seit der Antike ist bekannt, dass Frauen und Kinder in kriegerischen Auseinandersetzungen als taktische Kriegswaffe und als Beute eingesetzt werden. Hunderttausende Frauen werden in Kriegsgebieten vergewaltigt. Die Zahlen sind erschütternd. So werden beispielsweise im Kongo laut einer amerikanischen Studie durchschnittlich pro Stunde 48 Frauen missbraucht. Dieser Machtmissbrauch gilt als massive Menschenrechtsverletzung. Gezielt eingesetzte Vergewaltigungen, wie in den Kriegen in Bosnien und Herzegowina in den 90 er Jahren, im Kongo, Ruanda und vielen weiteren Ländern, haben dazu geführt, dass der UN-Sicherheitsrat   mehrere Resolutionen verabschiedet hat, die sich mit sexueller Gewalt gegen Zivilisten in Kriegsgebieten befassen. Bis heute sind erschreckender Weise wenig Fortschritte bei der Umsetzung der Resolution 1325 zu beobachten, die die Strafverfolgung von Tätern und den Schutz von Frauen und Mädchen vor geschlechtsspezifischer Gewalt in bewaffneten Konflikten fordert.
Liebe Freundinnen und Freunde,
Frauen und Mädchen stellen rund die Hälfte der weltweit mehr als 68 Millionen Menschen auf der Flucht dar. Zwischen 2012 und 2016 sind mehr als eine halbe Million weibliche Geflüchtete nach Deutschland gekommen. Zu den Hauptherkunftsländern gehören Syrien, Afghanistan, Irak, Eritrea, Iran, Somalia, Nigeria und die Türkei. In Deutschland hoffen sie auf Schutz und ein sicheres Leben – ohne Angst und mit einer Zukunftsperspektive für sich und ihre Angehörige. Und gerade Deutschland gehört zu den größten Exporteuern von Rüstungsgütern und ist eine der führenden Nationen beim Export von Waffen, Kriegsgeräten und Munition. Die deutsche Rüstungsindustrie verkauft über 50 Prozent der Waffen an sogenannte Drittstatten außerhalb von der EU und der NATO. Deutschland ermöglicht mit seiner Waffenlieferung Unterdrückung, Gewalt und Krieg.  Deutsche Waffenhersteller wie Heckler & Koch, Rheinmetall, Thyssenkrupp und Co. verkaufen ihre tödliche Ware in Krisengebiete auf der ganzen Welt und machen ihr Geschäft mit dem Tod.  Die Menschen bezahlen die Profitgier der Waffenindustrie mit ihrem Leben.
Liebe Freundinnen und Freunde,
weltweit engagieren sich Frauen gegen Krieg, gegen Frauen- und andere Menschenrechtsverletzungen.
Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges folgten Frauen aus 70 Ländern dem Aufruf von Clara Zetkin und diskutierten bei der ersten Anti-Kriegs-Konferenz über Möglichkeiten des Widerstandes.
Die fortschrittlichen Frauen spielten eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Ersten Weltkrieg. Nicht nur, dass sie die erste Konferenz organisierten.  Frauen zogen 1915 in einem der ersten großen Demonstrationen gegen den Krieg vor den Reichstag. Auch in Frankreich, Russland und Österreich gingen sie auf die Straße. Und genau wie vor hundert Jahren ist es auch heute die Aufgabe der Frauenbewegung, internationale Solidarität mit den ausgebeuteten und unterdrückten Frauen der ganzen Welt zu leisten. Denn die Frauen sind am meisten betroffen von den Auswirkungen der Kriege und leiden am meisten unter den Gräueltaten ihrer Peiniger. Sie leiden ihr Leben lang unter traumatischen Erfahrungen. In Deutschland angekommen erhoffen sie sich Schutz, landen zunächst jedoch wie alle anderen Geflüchteten in Massenunterkünften, in denen es immer wieder zu Übergriffen kommt. Notwendige Schutzmaßnahmen für Frauen fehlen in diesen Unterkünften. Sie haben wenig Chancen auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Gesundheitliche Probleme, fehlende Sprachkenntnisse und fehlende Netzwerke erschweren das Leben in einem fremden Land.
Liebe Freundinnen und Freunde,
die meisten Menschen wollen keinen Krieg! Sie wollen in Sicherheit und Frieden leben! Steigende Ausgaben für den Verteidigungsetat machen die Bundesrepublik Deutschland und die Welt nicht sicherer.
Ein großer Fortschritt für Sicherheit und Frieden bestünde darin, den Rüstungsetat nicht für geplanten Militärausgaben sondern für die Förderung sozialer Gerechtigkeit zukommen zu lassen.  Zwei Prozent, das sind mindestens weitere 30 Milliarden Euro, die im zivilen Bereich fehlen, so bei Schulen und Kitas, sozialem Wohnungsbau, Krankenhäusern, öffentlichem Nahverkehr, Kommunaler Infrastruktur, Alterssicherung, ökologischem Umbau, Klimagerechtigkeit und internationaler Hilfe zur Selbsthilfe.
In Berlin demonstrierten vor ca. 2 Wochen zehntausende von Menschen gegen den Mietenwahnsinn! Jeden Freitag streiken Jugendliche für Klimaschutz! Im Oktober letzten Jahres demonstrierten 240.000 Menschen gegen Rassismus und Menschenverachtung!
Seit Wochen und Monaten demonstrieren Menschen immer wieder bundesweit und zeigen der Bundesregierung um was es ihnen wirklich geht!
Liebe Freundinnen und Freunde,
unsere Vision bietet keinen Raum für Rassismus, Nationalismus, Standortlogik, Großmachtbestrebungen und Krieg. Wir möchten keine Angst vor Arbeitslosigkeit, Krankheit und Alter haben. Gewalt gegen Frauen, gegen Fremde und Andersdenkende darf in unserer Mitte keinen Platz haben. Wir als Bundesverband der Migrantinnen rufen alle dazu auf, sich an den landesweiten und bundesweiten Ostermärschen zu beteiligen und sich entschlossen gegen Kriege zu positionieren!
Frieden ist keine Illusion, sondern eine notwendige Vision
Wir wollen eine Welt, in der Frieden, Demokratie, gleiche Rechte und soziale Absicherung für alle Menschen Realität sind.
Wir fordern:
– Waffenexporte verbieten
– Keine Erhöhung des Militäretats und keine europäische Armee.
– Entspannungspolitik statt Auslandseinsätze der Bundeswehr.
– Fluchtursachen bekämpfen – nicht Geflüchtete!
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit!
Ceyda Tutan
Vorsitzende des Bundesverbandes der Migrantinnen in Deutschland e.V.

 

ULMER OSTERMARSCH 2018

Jacqueline ANDRES (Informationsstelle Militarisierung e.V., Tübingen), Rede auf dem Ulmer Ostermarsch 2018

Liebe Friedensfreundinnen und liebe Friedensfreunde,
liebe Mitstreiterinnen und liebe Mitstreiter,

ich freue mich, heute hier in Ulm mit euch gegen den Krieg und gegen den Frieden zu demonstrieren und ich freue mich, dass wir heute so zahlreich sind.

Es ist leider eine besondere Zeit in der wir uns befinden und leider ein besonderer Ort, an dem wir uns befinden.
Es ist eine besondere Zeit, denn die Kriegstrommeln klingen immer lauter und stellen uns vor die dringende Aufgabe, sie deutlich zu übertönen und zum Verstummen zu bringen.
Der Rüstungswettlauf zwischen der NATO und Russland ebbt nicht ab. Im Gegenteil! Erst Anfang letzten Monats verkündete Putin bei seiner Rede zur Lage der Nation neue Atomwaffen zu entwickeln und stellte ein neues Raketensystem vor.  An der Aufrüstungsspirale dreht auch die NATO eifrig mit: Allein im Jahr 2017 beliefen sich die Rüstungsausgaben der NATO-Staaten auf 945 Mrd. US-Dollar – Russland hingegen gab mehr als 60 Milliarden US-Dollar aus.
Das sind unvorstellbare Summen, Summen, die genutzt werden sollten, um das Leben von Menschen zu verbessern und nicht um es für wirtschaftliche Profite und politische Interessen zu gefährden oder gar zu zerstören!

Liebe Friedensfreundinnen und liebe Friedensfreunde,
bald steht die Umsetzung eines weiteren Rüstungsprojekts an, das uns weiter in die Richtung eines neuen Kalten Krieges zu drängen droht; ein Rüstungsprojekt, das mir und meiner Generation, die den Kalten Krieg nicht erleben mussten, eine vage Vorstellung davon gibt, wie es damals gewesen sein musste. Es wird über die Stationierung neuer atomarer Mittelstreckenraketen in Europa und d.h. auch in Deutschland, in Büchel, diskutiert.
Der Richtungswechsel, den die Diskussion über die nukleare Teilhabe der NATO vollzogen hat, ist sehr gefährlich. Noch im Jahre 2010 drehte er sich um den kompletten Abzug der Atomwaffen aus Deutschland – ein Abzug, der sogar von allen damaligen Bundestagsfraktionen befürwortet wurde. Jetzt wird darüber diskutiert, wie sie modernisiert werden können und welche vermeintlich präzisen atomare Sprengköpfe akzeptabel wären.

Liebe Friedensfreundinnen und liebe Friedensfreunde,
kein atomarer Sprengkopf ist akzeptabel!

Ein Stopp der Stationierung von Atomwaffen in Deutschland, in Europa, ist die einzig vernünftige Forderung, um dieser hetzerischen und menschenverachtenden Eskalationspolitik entgegenzusteuern! Und um dann irgendwann alle Atomwaffen weltweit abzuschaffen!
Schauen wir uns doch nochmal das Peace-Zeichen an – ich möchte mich auch nochmal dafür bedanken, dass der Flyer zu diesem Ostermarsch hier in Ulm uns an seine Bedeutung und Geschichte erinnert hat: Es besteht aus zwei Buchstaben des Winker-Alphabets und bedeutet „Atomare Abrüstung“. Nicht umsonst begleitet es alle möglichen Friedensgruppen, Friedensproteste und Friedensbewegungen weltweit, seitdem es beim ersten Ostermarsch 1958 in London eingeführt und bekannt wurde.
Die atomare Abrüstung ist und bleibt eine zentrale Forderung der Friedensbewegung!

Die Drohgebärden der NATO beschränken sich nicht nur auf die stetige Aufrüstung, sondern zeigen sich u.a. auch in diplomatisch provokanten und angstschürenden Beschuldigungen, mit denen strafende Maßnahmen einhergehen.
Der Fall des Giftgasanschlags auf den Spion Skripal zeigt die Bereitschaft der NATO-Staaten Russland als Gefahr darzustellen. Ohne auf Beweise für die bis jetzt zweifelhafte Täterschaft Russlands zu warten, wird Russland als schuldig befunden und bestraft – mit der Ausweisungen von Diplomat_innen, die für Gespräche wichtig sind. Entspannungspolitik sieht anders aus!
Und Entspannungspolitik, liebe Friedensfreundinnen und liebe Friedensfreude, ist was wir brauchen!
Doch die Rüstungsindustrie freut sich über die steigende Spannung zwischen der NATO und Russland, die ihre Kassen klingeln lässt.
Die stetige Angstmacherei fördert gemeinsam mit dem von der deutschen Medienlandschaft seit Jahren wiedergegebenen verlogenen Diskurs über die kaputt gesparte Bundeswehr die Investitionsbereitschaft der Bundesregierung für das Militär. Aber in die Bundeswehr wird stetig mehr Geld gepumpt, das dann für Schulen, für Krankenhäuser, für sozialen Wohnungsbau, Kitas und alles was einen sozialen Frieden stärkt und den kommenden Generationen Zukunftsperspektiven schenkt, fehlt!

Im Jahr 1999 belief sich der Militärhaushalt noch auf umgerechnet 24,3 Mrd. Euro – im Jahr 2017 lag er bei 37 Mrd. Euro. Das klingt nicht nach kaputt sparen, sondern das ist eine Steigerung von stolzen 50%!
Bundesverteidigungsministerin von der Leyen verkündete im Jahr 2016 130 Mrd. Euro für neue Rüstungsprojekte auszugeben. Darin sind nicht die Kosten der Bundeswehr eingeschlossen – 130 Mrd. Euro für ganze 1,600 Rüstungsprojekte. Stellen wir uns doch mal nur kurz vor, was wir alles mit 130 Mrd. Euro in diesem Land anstellen könnten! Damit könnten wir wirklich die soziale Sicherheit aller stärken, Rassismus bekämpfen, Zukunftsängste nehmen, für die Gesellschaft konstruktive Projekte fördern – liebe Mitstreiterinnen und liebe Mitstreiter – das Geld ist da, es wird nur für die falschen Sachen ausgegeben.
Erinnern wir uns an 2010. Nicht nur der Abzug der Atomwaffen aus Deutschland wurde diskutiert, sondern damals wurde ein Sparkurs für die Bundeswehr beschlossen. Weniger Personal, weniger Liegenschaften und weniger Ausgaben hieß die Forderung damals. Der politische Diskurs in Berlin hat sich geändert, aber liebe Mitstreiterinnen und liebe Mitstreiter, das heißt auch, dass er sich wieder ändern kann und dass wir einen Beitrag dazu leisten können, dass er sich ändert. Laut der Allensbach-Umfrage von Februar 2018 befürworten nur 27% der Bevölkerung die Steigerung der Rüstungsausgaben – nur 27%. Darauf, liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter, können wir aufbauen!
Mit der Rumweinerei der Bundeswehr und der Angstmacherei der Bundesregierung wird versucht die Befürwortung aus der Bevölkerung zu erhöhen. Wofgang Ischinger von der Münchener Sicherheitskonferenz gab sich kompromissbereit und redete jetzt davon, nicht unbedingt 2% des BIP – gemäß der NATO-Vorgabe – auszugeben, sondern nur 1,5%. Dass ist ein „Kompromiss“ der Milliardenbeträge umfasst, 2% sind zu viel, 1,5% sind zu viel – ja, jeder Euro der in die Bundeswehr und in Kriegsgeräte investiert wird ist zu viel!

Doch die Kassen der Rüstungsunternehmen klingeln nicht nur wegen der Bundeswehrinvestitionen, sondern wegen der skrupelosen Rüstungsexporte.
Deutsche Panzer rollen durch Afrin. Seit Ende Januar 2018, seit dem Beginn der völkerrechtswidrigen Militäroffensive „Operation Olivenzweig“ der Türkei – einem Land, das unter Erdogan immer faschistischere Züge annimmt – genehmigte die Bundesregierung Rüstungsexporte im Wert von 4,4 Mio. Euro an die Türkei. Das ist eine Schweinerei!  
Selbst an Saudi Arabien liefert die Lürssen-Werft jetzt acht Patrouillienboote. Im Sondierungspapier hieß es noch, keine Rüstungsgüter sollen mehr an Kriegsparteien geliefert werden, die in den Jemenkrieg involviert sind. Saudi Arabien und die VAE sind die Hauptskriegsakteuere, die seit 2015 zerbomben und seit 2015 eine See-, Land- und Luftblockade gegen den Jemen aufrechterhalten. Es handelt sei bei Jemen um ein Land, dass bereits vor dem Krieg 90% seiner Nahrungsmittel durch Importe aus dem Ausland bezog. Diese Patrouillienboote werden vermutlich für diese Blockade, diese katastrophale Hungerblockade eingesetzt und damit macht sich die Bundesregierung an dem Kriegsverbrechen dieser Blockade mitschuldig. Mehr als 7 Millionen Menschen sind am verhungern, mehr als 18 Millionen leiden an Hunger – alle zehn Minuten stirbt nach Aussagen von UNICEF ein Kind in Jemen, schwach durch den Hunger stellen Krankheiten, die durch die fehlende Medizin nicht behandelt werden können, schnell eine Lebensgefahr dar – die Katastrophe ist menschengemacht.
Dieses Jahr sollen auch noch suadische Grenzschützer_innen von der Bundespolizei und saudische Soldaten von der Bundeswehr in Deutschland ausgebildet werden.
Wir lehnen diese Zusammenarbeit ab! Wir lehnen diese Rüstungsexporte ab!

Nicht nur für offene Kriege und militärische Operationen wird exportiert. Einer der großen Profitbringer ist die technologisierte Migrationsbekämpfung. Aus Deutschland werden Überwachungstechnologien exportiert, um offiziell gegen Terroristen, aber auch gegen illegalisierte Migration zu agieren und faktisch auch gegen regierungskritische Stimmen. Millionen, nein gar Milliarden gibt die EU dafür aus. Diese Technologien, gemeinsam mit der durch die EU und die Bundesregierung forcierte Stärkung der lokalen Polizei- und Militärstrukturen, schaffen und verschlimmern bereits existierende Fluchtursachen. Die Stärkung des Sicherheitsektors und die Abriegelung der Grenzen nehmen den Menschen ihr Recht auf Bewegungsfreiheit und stärken repressive Regime – so sollte Entwicklungshilfe nicht aussehen!
Die Bundesregierung hat gemeinsam mit Frankreich die neo-koloniale Armeestruktur der G5-Sahel geschaffen. Die angeheizte Militarisierung, die auch im den Staat Niger betrieben wird, mit den Militärstützpunkten der USA, Frankreich, Deutschland und bald wohl auch Italiens, mit dem Ausbau des lokalen Militärs und der Polizei, destabilisiert das Land zusehends und ruiniert es.
Deshalb fordere ich die Bundesregierung auf: Stoppt die Rüstungsexporte! Stoppt sie nicht nur an Kriegsparteien – sondern an alle Länder! Stoppt die Militärforschung und die Produktion von Rüstungsgüter! Die brauchen wir nicht!

Wie bereits gesagt, befinden wir uns nicht in einer besonderen Zeitphase, sondern hier in Ulm befinden wir uns auch an einem besonderen Ort – hier wird Krieg eingeübt, Krieg geht von hier aus und hier werden auch Kriegsinstrumente entwickelt und produziert.
In Ulm hat der Rüstungskonzern Thales einen Sitz. Es handelt sich dabei um einen der größten Rüstungsriesen weltweit, ein Konzern, der mit am meisten Gelder von der EU-Forschungs- und Innovationsförderung Horizon2020 erhalten hat und u.a. Technologien zur Grenzüberwachung entwickelt und herstellt. Es ist einer der größten Profiteure der menschenverachtenden EU-Migrationspolitik!
Das gleiche gilt für Airbus/Hensoldt, ebenfalls hier zentral in den Innenstadt gelegen.
In Tunsien bewachen von Deutschland ausgebildete Grenzschützer mit Nachtsichtgeräten von Airbus die Grenzen – angeblich, um sie vor Terroristen zu schützen, doch faktisch hindern sie Menschen daran, vor dem erschütternden Bürgerkrieg in Libyen zu fliehen. Hensoldt entwicklet Radare, Sensoren und Optronik, um die Grenzen Europas und ihre vorverlagerten Grenzen auf dem afrikanischen Kontinent zu schließen – mit tödlichen Konsequenzen für unglaublich viele Menschen.
Nicht nur die Rüstung ist hier ansässig – auch die Bundeswehr ist in Ulm am Start. Im Juni wird darüber entschieden, ob nicht auch die NATO hier ein Plätzchen erhalten könnte: für ihre Logistikzentrale, die Truppenverlegungen organisieren solle. Hier in Ulm, so heißt es, könnte man auf langjährige Erfahrungen aufbauen, denn hier ist ebenfalls das Multinationale Kommando Operative Führung. Schauen wir uns doch mal an, liebe Mitstreiterinnen und liebe Mitstreiter, was für Truppenverlegungen die NATO gerade so durchführt. Da wäre seit Sommer 2017 die Operation Enhanced Forward Presence, die unter Führung der Bundeswehr Truppen aus Deutschland, Niederlande, Norwegen, Kroatien und Frankreich in Litauen stationiert und üben lässt. Provokant ist diese NATO-Truppenberlegung Richtung Osten, Richtung Russland und sie ist nicht nur provokant, sie ist auch illegal und gefährlich. Die 1979 NATO-Russland-Akte schrieb fest, dass keine substanziellen Kampftruppen dauerhaft in Osteuropa stationiert werden dürften. Der Trick, denn die NATO anwendet, ist dass die Truppen ja nicht dauerhaft stationiert seien, sondern alle paar Monate rotieren würden. Das ist Augenwischerei, liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Die Truppenverlegung, die von der NATO ausgehen und auch hier in Ulm geplant und koordiniert werden sollen, sind gefährlich.
Bereits in Ulm vorhanden ist wie gesagt seit 2013 das Multinationale Kommando Operative Führung. Offiziell ehißt es: „Das Kommando ist darauf ausgerichtet, im Auftrag der Vereinten Nationen, der NATO oder der EU, jederzeit einsatzbereit und schnell verlegbar, die Führung von weltweiten Krisenmanagementeinsätzen zu übernehmen. Die militärstrategische und militäroperative Führung von EU-Battlegroups hat sich zum Markenzeichen des Kommandos entwickelt. Zertifiziert ist es jedoch zur Führung von Operationen multinationaler Streitkräfte aus Heer, Luftwaffe, Marine und spezialisierten Kräften mit einer Stärke von bis zu 60.000 Soldaten.“
Doch nicht nur die EU-Battlegroups, auch das Rahmennationkonzept wurde 2012 hier in Um mit der kruzzeitigen Eingliederung von rumänischen Militärs in die Bundeswehr ausprobiert. Hier lernen u.a. die EU-Mitgliedstaaten, besser gemeinsam militärisch zu agieren. Doch die EU soll nicht lernen besser militärisch zu agieren, sie soll lernen besser zivil und sozial zu agieren! Wir brauchen keine Militär-EU, wir brauchen eine friedliche EU!

Liebe Mitstreiterinnen und liebe Mitstreiter,
wir lehnen die Pläne ab, mehr Soldaten und Soldatinnen in Ulm zu stationieren. Ulm braucht nicht mehr Soldaten, sondern weniger. Ulm braucht nicht einen einzigen Soldaten!

Deshalb freue ich mich so, heute hier mit euch für den Frieden und gegen den Krieg zu demonstrieren! Der kontinuierliche Militarisierungsprozess, der seit 2010 in Deutschland an Fahrt gewonnen hat, trägt den Krieg und das Militär in die verschiedenen Sphären, Sektoren und Aspekte des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Ob die Bundeswehr an Schulen und Messen versucht zu rekrutieren, sich den gleichen Personalkörper mit der Feuerwehr und dem DRK teilen wollen, Universitäten und Kitas mit Abkommen an sich binden – schrittweise normalisiert sich das fast omnipräsente Militär.
Ein Gedicht von Wolfgang Borchert aus den 20'er Jahren, das ihr vermutlich alle gut kennt, zeichntete dies damals schon auf. Auch wenn sich in Details einiges geändert hat, so führt es uns doch vor Auge, wie viele Ansatzpunkte es gibt, wie viele Orte und Kontexte, aus denen wir, als Kriegsgegnerinnen und Kriegsgegner, das Militär hinaus drängen können, diese Normalisierung bremsen und rückgängig machen können, dem Militär seine Unterstützung nehmen können, die es braucht. Deshalb erlaube ich mir, hier kurz die Chance zu nutzen, Teile seines Gedichts vorzutragen:
Du. Mann an der Maschine und Mann in der Werkstatt. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keine Wasserrohre und keine Kochtöpfe mehr machen - sondern Stahlhelme und Maschinengewehre. dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Mädchen hinterm Ladentisch und Mädchen im Büro. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst Granaten füllen und Zielfernrohre für Scharfschützengewehre montieren, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Besitzer der Fabrik. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst statt Puder und Kakao Schießpulver verkaufen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Forscher im Laboratorium. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst einen neuen Tod erfinden gegen das alte Leben, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Dichter in deiner Stube. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keine Liebeslieder, du sollst Haßlieder singen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Arzt am Krankenbett. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst die Männer kriegstauglich schreiben, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Pfarr er auf der Kanzel. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst den Mord segnen und den Krieg heilig sprechen, dann gibt es nur eins:Sag NEIN!
Du. Kapitän auf dem Dampfer. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keinen Weizen mehr fahren - sondern Kanonen und Panzer, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Pilot auf dem Flugfeld. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst Bomben und Phosphor über die Städte tragen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Schneider auf deinem Brett. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst Uniformen zuschneiden, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Richter im Talar. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst zum Kriegsgericht gehen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Mann auf dem Bahnhof. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst das Signal zur Abfahrt geben für den Munitionszug und für den Truppentransport, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Mann auf dem Dorf und Mann in der Stadt. Wenn sie morgen kommen und dir den Gestellungsbefehl bringen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Mutter in der Normandie und Mutter in der Ukraine, du, Mutter in Frisko und London, du, am Hoangho und am Mississippi, du, Mutter in Neapel und Hamburg und Kairo und Oslo - Mütter in allen Erdteilen, Mütter in der Welt, wenn sie morgen befehlen, ihr sollt Kinder gebären, Krankenschwestern für Kriegslazarette und neue Soldaten für neue Schlachten, Mütter in der Welt, dann gibt es nur eins: Sagt NEIN! Mütter, sagt NEIN!

Es freut mich euch, mit so vielen die Nein sagen, hier zu stehen. Und ich will darauf hinweisen, dass wir nicht alleine sind. An ganzen 90 Orten fand der diesjährige Ostermarsch in Deutschland statt. Ich möchte auch die Chance nutzen, einen solidarischen Gruß an den heutigen Ostermarsch in Büchel zu schicken, wo die atomare Sprengköpfe der USA im Rahmen der nuklearen Teilhabe der NATO stationiert sind. Letztes Jahr haben mutige Aktivistinnen und Aktivisten auf der Landebahn des Militärstützpunktes mit ihrer friedlichen Präsenz die Soldat_innen daran gehindert, den Umgang mit atomar bewaffenbaren Kriegsflugzeugen zu üben. Die Konsequenz waren Anzeigen und Prozesse, von denen einige bereits mit Verurteilungen geendet sind.
Liebe Friedensfreundinnen und liebe Friedensfreunde, wenn es rechtens und legal ist, den Einsatz von Atomwaffen zu üben und nicht rechtens und nicht legal, sich dagegen zu wehren, dann läuft etwas schief!
Deshalb an alle die wegen ihrer Friedensarbeit vor Gericht standen oder stehen, die etwas privat, beruflich und gesundheitlich riskieren: Danke! Danke für euren Mut! Danke für die Inspiration, die ihr uns gebt. Danke, dass ihr einiges riskiert, um euch für eine friedlichere Welt einzusetzen!
Am 26, März hat die Dauerpräsenz für das Jahr 2018 von der Friedensbewegung in Büchel angefangen. Bis zum Nagasaki-Gedenktag am 9. August soll sie dauern. Es ist ermutigend, dass auch dieses Jahr zahlreiche Aktionen und Proteste dort vorgesehen sind – und wir sind alle eingeladen uns daran zu beteiligen, um die Bundesregierung unter Druck zu setzen, damit sie die nukleare Teilhabe aufgibt, die Atomwaffen aus Büchel abschafft und den neuen Atomwaffenverbotsvertrag der UN zu unterzeichnen. Am 8. Mai findet in Berlin eine große Aktion gegen Rheinmetall statt, Rheinmetall hat mittlerweile mehr als 39 Munitionsfabriken in unterschiedlichen Staaten errichtet – teils in Kooperation mit Denel Munitions Ltd aus Südafrika. Eine der Munitionsfabriken ist auf Sardinien – die dort hergestellten Bomben setzt Saudi Arabien im Jemenkrieg ein. Auch auf Sardinen werden neue Aktionen gegen Rheinmetall geplant – zusammen und koordiniert können wir einiges machen!
Ich hoffe, bald wieder in Ulm mit euch zu demonstrieren, hoffentlich wird der Anlass nicht das Logistikzentrum der NATO sein – und wenn es der Anlass sein sollte, dann bin ich zuversichtlich, dass wir uns gemeinsam auf der Straße dagegen wehren werden. Die zahlreiche Präsenz heute hier auf dem Ostermarsch ist ein vielversprechendes Zeichen. Krieg beginnt hier, lasst ihn uns hier stoppen!

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