
Friedens-Region Ulm / Neu-Ulm
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Die Agentur für Arbeit Ulm (Arbeitsamt) vermittelt Arbeitslose auch an die Bundeswehr. Die finanzielle Not der Menschen wird ausgenützt. Als Lockmittel dienen auch "zivile Arbeitsplätze" bei der Bundeswehr.

https://www.zeit.de/2025/33/wehrpflicht-bundeswehr-militaer-verteidigung-red-storm-bravo
Aus der Serie: Womit keiner rechnet
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Wehrpflicht: Womit keiner rechnet. Im Verteidigungsfall kann die Arbeitsagentur fast jeden zum Einsatz verpflichten – im Lazarett, im Kraftwerk oder in der Rüstungsfabrik. Was steckt dahinter?
Von Dr. Hauke Friederichs. Aus der ZEIT Nr. 33/2025. Aktualisiert am 8. August 2025, 6:10 Uhr
Achtung, Achtung! © Michael Bihlmayer/Chromorange/pa
Ende September wird es ernst im Hamburger Hafen. Dann proben dort Vertreter der Bundeswehr, der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft, wie sie im Kriegsfall zusammenarbeiten. Mehr als 600 Menschen sind an dieser Übung namens Red Storm Bravo beteiligt, der Hafen wird für fünf Tage ihr Drehkreuz. Mit dabei: 75 Angestellte der Bundesagentur für Arbeit. Im Spannungs- und Verteidigungsfall erhalten sie nämlich ganz neue Aufgaben. Sie müssen dafür sorgen, dass alle wichtigen Jobs im Land besetzt sind. Zum Beispiel im Lazarett, beim Technischen Hilfswerk oder auch bei Rüstungsunternehmen. Dafür dürfen sie jeden Mann im wehrfähigen Alter (18 bis 60 Jahre) zum Arbeitseinsatz verpflichten – auch Kriegsdienstverweigerer. Frauen können lediglich zur Arbeit im Lazarett gezwungen werden. Zurück geht diese Reglung auf die Notstandsgesetze von 1968. Sie waren schon damals, in Zeiten des Kalten Krieges, hochumstritten, weil sie einen starken Eingriff in die Grundrechte eines jeden Bürgers darstellen. Der Bundestag hat sie trotzdem beschlossen und damit auch das sogenannte Arbeitssicherstellungsgesetz, das im Verteidigungsfall die freie Wahl des Arbeitsplatzes einschränkt. ...
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